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Böllerschützen im Zimmerstutzenverein Troschenreuth 1990 - 2000

Auf Initiative des damaligen 2. Schützenmeisters Ludwig Götz wurde 1990 eine Böllergruppe gegründet. Nach einigen Zusammenkünften und der Anmeldung zur Böllerprüfung kann die Vorbesprechung zur Böllerprüfung am Donnerstag, den 19. April 1990, als offizielles Gründungsdatum der Böllergruppe bestimmt werden.

Am Donnerstag, den 03. Mai 1990, fand im Gasthaus Popp, "Zum Hirschen", in Troschenreuth die Böllerprüfung statt. Abgenommen wurde die Prüfung von Herrn Dipl.-Ing. Gafert vom Gewerbeaufsichtsamt Nürnberg und von Herrn Techn. Amtsrat a. D. Wilhelm Klein.

Folgende Mitglieder des Zimmerstutzenvereins Troschenreuth beteiligten sich an der Prüfung: Büttner Albert, Dettenhöfer Harald, Götz Franz, Götz Ludwig, Hasmann Albert, Hecht Herbert, Kastner Bernhard, Lehner Ägidius, Potzler Hans-Jürgen, Rupprecht Johann, Schwemmer Eduard, Sporrer Markus, Stauber Horst, Swojak Wolfgang und Wegner Werner.

An einem nachfolgenden Termin legten Götz Bernhard und Stauber Martin die Böllerprüfung ab.

Im August 1990 unternahmen die Böllerschützen Götz Franz, Götz Ludwig, Hecht Herbert, Stauber Horst, Stauber Martin und Wegner Werner einen Ausflug mit dem Ziel des Böllerkaufes. Am Ende dieses Tages hatten sich Götz Franz und Stauber Martin je einen Schaftböller und alle anderen Teilnehmer einen Handböller sowie einen weiteren Handböller für den verhinderten Lehner Ägidius bestellt.

Zur Auslieferung kam Richard Stangassinger aus Oberau am 09. November 1990 persönlich nach Troschenreuth.
Am Neujahrstag 1991 holte sich Hans-Jürgen Potzler seinen Handböller in Oberau ab.

Die Böllerschützen Dettenhöfer Harald (Schaftböller) sowie Sporrer Markus und Swojak Wolfgang (Handböller) bauten sich ihr Schießgerät selbst.

Aus den Teilnehmern der beiden Prüfungen im Jahre 1990 bildete sich die Böllergruppe mit folgenden aktiven Schützen:

Dettenhöfer Harald, Götz Franz, Götz Ludwig, Hecht Herbert, Lehner Ägidius, Potzler Hans-Jürgen, Sporrer Markus, Stauber Horst, Stauber Martin, Swojak Wolfgang und Wegner Werner.

Die Böllergruppe besteht ausschließlich aus Mitgliedern des ZiStV, die die Berechtigung zum Böllerschießen besitzen und sich aktiv mit der Böllerei beschäftigen. Die Tracht der Böllerschützen, die jeder Schütze selbst finanziert hat, besteht aus Lederhosen, Trachtenjanker, Haferlschuhen und Hut.

Zwei weitere Mitglieder des ZiStV (Peter Lehner und Werner Schmitt) legten am Montag, 10. April 1995, in Stauf bei Neumarkt die Böllerprüfung für Hand- u. Schaftböller, für die Böllerkanone und für den Standböller erfolgreich ab.

Seit Ihrer erfolgreichen Prüfung, am 24. April 1995, gehört mit Christa Schönauer auch eine Dame zur Böllergruppe.

Im Jahre 1997 kam mit Walter Popp das bislang letzte Mitglied zur Böllergruppe des Zimmerstutzenvereins, die derzeit aus 14 Mitgliedern besteht.

Im Jahre 1998 baute sich Werner Schmitt einen Standböller, den er im selben Jahr beschießen ließ.

Einen Termin, den die Böllergruppe erstmals 1993 wahrgenommen hat, ist das Neujahrsschießen, das bis heute regelmäßig am Dorfplatz, zusammen mit der Troschenreuther Blaskapelle, durchgeführt wird.

Die Gruppe ist bei Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen und bei anderen weltlichen Festlichkeiten vertreten. Auftritte bei den verschiedenen Böllertreffen sind auch selbstverständlich. So waren die Mitglieder 1993 beim Böllertreffen in Riggau, beim Schützenfest in Haidhof und beim Bezirks- und Kreistreffen der Krieger in Schnabelwaid. 1994 wurden das 4. Fränkische Böllertreffen in Forth/Büg, das 1. Oberpfälzer Böllertreffen in Velburg und das 8. Bayerische Böllertreffen in Gaimersheim bei Ingolstadt sowie das Schützenfest in Funkendorf besucht.

Zur Versammlung des "Nordbayerischen Arbeitskreises Böllerschützen" am 09. Juli 1994 in Röthenbach, wurde von den Böllerschützen der Antrag auf Austragung des 5. Fränkischen Böllertreffens am 10. Juni 1995 in Troschenreuth eingebracht. Dem Antrag wurde in dieser Sitzung einstimmig stattgegeben.

Seit der Austragung des 5. Fränkischen Böllertreffens in Troschenreuth stand die Pflege des Brauchtums im Vordergrund bei den Aktivitäten der Troschenreuther Böllergruppe. Zu den festen Terminen im Jahreskalender der Böllerschützen gehören inzwischen alljährlich die fränkischen und bayerischen Böllerschützentreffen sowie die Treffen der Böllerschützen in der näheren und weiteren Umgebung. Bei allen kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen in Troschenreuth sind die Böllerschützen zu einem nicht mehr wegzudenkenden Faktor des öffentlichen Lebens geworden.

Zu den wiederkehrenden Veranstaltungen der Böllergruppe gehört auch der alljährliche Böllerausflug. Dieser Ausflug wurde in den vergangenen Jahren auch mit zum Beschießen der Schießgeräte oder zum Besuch der bayerischen Böllerschützentreffen genutzt.

Im Jubiläumsjahr der Böllergruppe wurde erstmalig an der Fronleichnamsprozession der Baldachin von vier Böllerschützen getragen. Weitere Böllerschützen und Mitglieder des ZiStV bildeten die Ehrenformation. Mit der Übernahme dieser ehrenvollen Aufgabe wird auch sichtbar, daß die Böllerschützen bereit sind, sich ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung zu stellen und am öffentlichen Leben gerne Anteil nehmen.

Zum zehnjährigen Gründungsfest lud die Böllergruppe, am 17. Juni 2000, nach Troschenreuth. Der Böllerkommandant Ludwig Götz konnte zum Jubiläums-Böllerschützentreffen in Troschenreuth fast 200 Böllerschützen begrüßen. Der Berufung zum Ehrengast sind folgende Herren gerne gefolgt:

der Schirmherr der Jubiläumsfeier, erster Bürgermeister der Stadt Pegnitz Manfred Thümmler, der erste Gauschützenmeister des Schützengaues Pegnitzgrund, Fritz Gößwein und der Präsident des Arbeitskreises Nordbayerischer Böllerschützen, Erich Weiß. Jeder von ihnen durfte natürlich das Kommando zu einem Schuß geben.
Das vierte Kommando blieb dem Kommandanten der Troschenreuther Böllerschützen, Ludwig Götz vorbehalten.

Die Ehrengäste unterstrichen in ihren Grußworten allesamt das große Engagement der Böllerschützen bei der Bewahrung alter Traditionen und der Brauchtumspflege sowohl im eigenen Ort als auch bei der Gestaltung des öffentlichen Lebens.

Als Gründungsmitglieder der Böllergruppe wurden an diesem Tag folgende Böllerschützen durch den ersten Gauschützenmeister ausgezeichnet:

Harald Dettenhöfer, Franz Götz, Herbert Hecht, Hans-Jürgen Potzler, Markus Sporrer, Horst Stauber und Wolfgang Swojak.

Als besondere Auszeichnung erhielten der "Gründungskommandant" Ludwig Götz und der erste Schützenmeister des ZiStV Werner Wegner die "Peter-Lorenz-Nadel" überreicht.

Die Mitglieder der Böllergruppe im Jubiläumsjahr.

Bild vom Jubiläumsböllerschützentreffen in Troschenreuth am 17. Juni 2000.