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Schützenfest mit Fahnenweihe und 5. Fränkischen Böllerschützentreffen in Troschenreuth

 

Der Zimmerstutzenverein Troschenreuth, im Norden des Schützengaus Pegnitzgrund zu Hause, feierte vom 9. bis 11. Juni 1995 seine 10-jährige Wiedergründung in Verbindung mit der Weihe seiner neuen Fahne. In diesem Zusammenhang wurde auch das 5. Fränkische Böllerschützentreffen abgehalten.

Insgesamt blickt der Zimmerstutzenverein bereits auf fast 60 Jahre Schützentradition zurück. Nachdem in den Jahren 1907 bis '36 und '53 bis '72 bereits aktiv der Schießsport betrieben worden war, gründeten 1985 in der dritten Ära 46 Anhänger dieser Sportart den Zimmerstutzenverein in seiner heutigen Form.

Bereits vor einiger Zeit reifte in der Vorstandschaft der Gedanke, sich eine Fahne als Symbol der Kammeradschaft anzuschaffen. In den folgenden Sitzungen wurde aus dem Gedanken der Entschluß, die Fahnenweihe als Schwerpunkt eines dreitägigen Schützenfestes zu feiern. Da im Verein seit 1990 eine aktive Böllerschützengruppe besteht, wurde beschlossen am Samstag das 5. Fränkische Böllerschützentreffen durchzuführen.

Festauftakt mit Beatabend

Den Festauftakt bildete am Freitag ein Beatabend für die Jugend mit der oberfränkischen Spitzenband "Tiffany". Bei für den Juni ungewöhnlich niedrigen Außentemperaturen heizte die Gruppe den Gästen im gut gefüllten Zelt kräftig ein. Besonders gemütlich fanden es viele Besucher in der ansprechend dekorierten bisher längsten Bar der Umgebung.

Böllerschützentreffen am Samstag

Bei strahlendem Sonnenschein gehörte der Samstagnachmittag den Böllerschützen. Bereits zum Eintreffen der Böllergruppen, die nicht nur aus Franken und der angrenzenden Oberpfalz kamen, spielte die Troschenreuther Blaskapelle auf. Gegen 16 Uhr formierten sich die einzelnen Gruppen am Festplatz. Unter den Klängen der Blasmusik marschierten die 245 Schützen zu den auf einer Anhöhe im Halbrund ausgeschilderten Schießpositionen. Das Kommando für das erste Reihenfeuer gab der stellvertretende Bayerische und Fränkische Böllerreferent Techn. Amtsrat a. D. Wilhelm Klein. Dem Schirmherrn 1. Bürgermeister der Stadt Pegnitz und stellvertretenden Landrat des Landkreises Bayreuth Herrn Manfred Thümmler wurde die Ehre zu Teil, das Kommando für den 2. Schuß zu geben. Durch seine kräftige Stimme und seine sichere Hand gelang den Böllerschützen ein eindrucksvoller Salut. Für das abschließende Reihenfeuer schritt der Troschenreuther Böllerkommandant Herr Ludwig Götz zum Kommando.

Unter dem Beifall der von den gelungenen Schüssen beeindruckten Zuschauer sowie der Ehrengäste marschierten die Aktiven ins Festzelt zu einem verdienten Schluck. Durch die hervorragende Disziplin aller Schützen konnte das Platzschießen einen reibungslosen und unfallfreien Verlauf nehmen.

Diese Veranstaltung kann als positiver Impuls für das Brauchtum Böllerschießen gewertet werden und fördert sicherlich die Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Dies bestätigten auch die anschließenden Gespräche unter den Besuchern und Böllerschützen.

Ein weiterer wichtiger Punkt des Rahmenprogramms war die Ausstellung der Böllermacher. Sie präsentierten Sehenswertes und Praktisches aus ihrem aktuellen Programm.

In seinen Grußworten zur Veranstaltung würdigte der Böllerreferent Wilhelm Klein die anerkennenden Worte des Schirmherrn Manfred Thümmler und bedankte sich mit der Verleihung des Fränkischen Böllerabzeichens mit Kranz und zugehöriger Urkunde. Für die Austragung des 5. Fränkischen Böllerschützentreffens überreichte Herr Klein dem Zimmerstutzenverein Troschenreuth eine prächtige Erinnerungsscheibe. Als weitere Ehrengäste konnten u. a. die Gauschützenmeister der Gaue Pegnitzgrund und Nürnberg, der Sportreferent der Stadt Pegnitz, die Gauverwaltung des Gaues Pegnitzgrund und die Pegnitzer Stadträte begrüßt werden. Die gelungene Veranstaltung sorgte für ein positives Bild aller Böllerschützen in der Öffentlichkeit. Davon profitiert auch die aufstrebende örtliche Gruppe, deren Engagement für das Brauchtum noch größere Anerkennung findet.

Den Unterhaltungsabend gestaltete schließlich die Gaudi- und Showband "Pegnitztal-Express". Mit volkstümlichen bis modernen Stücken, wußten Sie die Gäste in Stimmung zu bringen.

Fahnenweihe

Den Festtag der Fahnenweihe eröffneten die Böllerschützen mit ihrem Weckruf. Trotz strömenden Regens wurde die Fahnenbraut mit ihren Begleiterinnen sowie die Festdamen vom 1. Schützenmeister Werner Wegner mit der Troschenreuther Blaskapelle abgeholt. Anschließend stellte man sich zum Kirchzug auf. Den Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Dr. Mathew Kiliroor. Er fand hervorragende Worte, das symbolische Ziel der Schützen und das Ziel des ewigen Lebens in Einklang zu bringen. Den feierlichen Rahmen der Weihe bildeten vor allen der Patenverein D'Speckbachpelzer Michelfeld mit seinen Ehrendamen sowie die örtlichen und benachbarten Vereine. An die soeben geweihte Fahne wurde von den Ehrendamen des Patenvereins das erste Erinnerungsband geheftet. Der Jubelverein bedankte sich ebenfalls mit einem Erinnerungsband beim Paten. Begleitet von feierlichen Versen übergaben die Fahnenbraut zusammen mit den Festdamen ein weiteres Fahnenband. Zum Gedenken an die Verstorbenen des Zimmerstutzenvereins überbrachte der Schirmherr im Namen der Stadt Pegnitz das Totenband. Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst von der Blaskapelle und dem Kirchenchor aus Troschenreuth. Im Anschluß bewegte sich in einem Zug die Festgemeinde ins Festzelt zum Frühschoppen mit Weißwürsten, Brezen und Weißbier.

Festzug

In einer Regenpause gaben die Böllerschützen um 13.30 Uhr den Startschuß zum großen Schützenfestzug durch den geschmückten Ort, angeführt von dem Schirmherrn Manfred Thümmler, 1. Bezirksschützenmeister Manfred Schönecker, 1. Gauschützenmeister Fritz Gößwein und 1. Schützenmeister Werner Wegner sowie Pfarrer Mathew Kiliroor, Böllerreferent Wilhelm Klein und Stadträten der Stadt Pegnitz. 53 zum großen Teil stark vertretene Vereine und Vereinigungen bildeten mit den vier Blaskapellen aus Büchenbach, Pegnitz, Michelfeld und Creußen einen bunten Zug.

Der Einmarsch der Schützenköniginnen und -könige (darunter die Gauschützenkönigin 1995 Nadine Sporrer aus Troschenreuth) sowie der Fahnenabordnungen in das bis auf den letzten Platz gefüllte Festzelt wurde leider durch wiedereinsetzenden Regen getrübt.

Nachdem der 1. Schützenmeister Werner Wegner die zahlreichen Ehrengäste, die z. T. bereits zum Festgottesdienst anwesend waren, begrüßt hatte, richteten der Schirmherr Manfred Thümmler, der 1. Bezirksschützenmeister Manfred Schönecker und der 1. Gauschützenmeister Fritz Gößwein ihre Grußworte an die Festgäste. Die Büchenbacher Blasmusik sorgte den Nachmittag über für gute Stimmung.

Festausklang mit Ehrungen

Den offiziellen Abschluß des Festes bildeten die Ehrungen der Gründungsmitglieder sowie der Mitglieder, die im Gründungsjahr eingetreten sind, durch den 1. Schützenmeister. Langjährige und verdiente Vorstandsmitglieder wurden von dem 1. Gauschützenmeister Fritz Gößwein ausgezeichnet. Nach den Ehrungen ließ es sich der 1. Schützenmeister Johannes Lindner vom Patenverein "1893 D'Speckbachpelzer e. V. Michelfeld" nicht nehmen, seinen Dank für das Antragen der Patenschaft auszudrücken. Er betonte besonders, daß zwischen den beiden Vereinen bereits aus den Zeiten des Altlandkreises Eschenbach gute Beziehungen bestanden. Die ausgetauschten Geschenke sollen die Mitglieder beider Vereine an den Tag der Fahnenweihe erinnern.

Trotz der zum Teil widrigen Witterungsverhältnisse wird dieses Fest den Troschenreuthern und ihren Gästen hoffentlich nur in guter Erinnerung bleiben.

Der Zimmerstutzenverein Troschenreuth bedankt sich bei allen seinen Gönnern und Helfern für die geleistete Unterstützung und bei den Besuchern für Ihr zahlreiches Erscheinen.

Die neue Fahne des Zimmerstutzenvereins

Die neue Fahne des Zimmerstutzenverein Troschenreuth wurde im Kloster Michelfeld in Handarbeit gefertigt. Sie zeigt auf der einen Seite das Emblem des Vereins und auf der anderen Seite im Mittelpunkt den Schützenpatron St. Sebastian, links daneben die alte Kirche von Troschenreuth zur Gründungszeit des Zimmerstutzenvereins im Jahre 1907, rechts die Kirche in ihrer heutigen Form.